Natur- und Umweltschutz

Arbeitsgruppe Natur- und Umweltschutz

von Klaus Geggus

 

natur-umwelt1Schon 1970, als der Natur- und Umweltschutz noch klein geschrieben wurde, startete der Verein in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und Schule die erste Umweltputzete. In der Satzung steht im §2 (Zweck des Vereins) Absatz 4: Förderung und Pflege des allgemeinen Naturschutzes und der Landschaftspflege. Es war uns deshalb schon immer ein besonderes Anliegen die wertvolle Natur in Weingarten zu schützen und durch eventuelle Naturdenkmale bzw. Naturschutzgebiete zu erweitern. So starteten wir 1976, als das Weingartener Moor durch eine umfangreiche Erweiterung des Grötzinger Baggersees in Richtung Moor gefährdet war, eine große Initiative „Rettet das Weingartener Moor“. Gemeinsam mit mehreren Gruppen und Vereinen wurden unter anderem eine Sternwanderung, Informationsveranstaltungen und Zeitungsveröffentlichungen durchgeführt, die insbesonders bei dem Entscheidungsträger Stadt Karlsruhe und sonstigen Befürwortern große Bestürzung hervor ruf. Durch diese Initiative gab es dann eine vermehrte Nachfrage für Besucher und sie zertrampelten die Flora im Moor. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Naturschutzbehörde und den Jägern einen Knüppelsteg angelegt, der den Besucherstrom durch einen Rundgang in eine geordnete Bahn brachte. Gleichzeitig starteten wir wiederum gemeinsam eine Krötenrettungsaktion durch Aufstellen von Krötenzäunen. Durch das Einsammeln der Kröten, Springfrösche etc. in Eimern und über die Straße tragen, konnte das riesige Schlachtfeld auf der B3 der früheren Jahre beseitigt werden. Bei diesen Aktionen möchte ich folgende Personen für ihren Einsatz besonders würdigen. Herrn Ernst Frey von der Naturschutzbehörde, Herrn Dr. Blanke von der Universität Karlsruhe, Herrn Heinz Thiele von den Jägern, Frau Rosa und A.W. Steinert vom Bürger- und Heimatverein. Wir konnten einen Erfolg verbuchen, das Baggern wurde eingestellt und die Planungen für ein riesiges Freizeitzentrum „adakta“ gelegt. Für diese Aktivitäten bekamen wir im Jahre 1978 eine Auszeichnung der „Kommunalen Bürgeraktionen“. Aus den Händen von Ministerpräsident Lothar Späth nahmen Ellen Kleiber, Ernst Frey und Anian W. Steinert stellvertretend für alle Beteiligten den Preis im Marmorsaal des Neuen Schlosses in Stuttgart entgegen.

Das bisherige Naturschutzgebiet von zirka 25 Hektar wurde dann, mit Bruchwald und nördlichem Teil des Baggersees, im Jahre 1984 auf 256 Hektar vergrößert. Später wurden dann sogenannte Rettungsleitwege (Krötentunnel) gebaut und dadurch für die Helfer das Einsammeln und das gefahrvolle über die Straße tragen gemindert. Das Naturschutzgebiet Weingartener Moor, der letzte Rest der „Kinzig-Murgrinne“, ist inzwischen das größte ökologisch intakte Bruchwaldgebiet Süddeutschlands und hat die größte Springfroschpopulation. Hier gibt es unter anderem 14 seltene Amphibiensorten, mehr als 30 verschiedene Libellenarten, viele vom Aussterben bedrohte Enten und seltene Raubvögel.

weingartner-moorÜber die Ausweisung eines zweiten Naturschutzgebietes „Ungeheuerklamm“ waren wir sehr erfreut, und es wurde eine langjährige Forderung von uns erfüllt. Außerdem kümmerten wir uns intensiv um die Naturdenkmale Sallenbuschbrunnen, Steppenheide etc. und beantragten erfolgreich die Ausweisung des Bockshäldenhohlweges als Naturdenkmal. Der Eingang zum alten Friedhof war wegen zwei alten Linden und einem Brunnen auch einmal Naturdenkmal. Eventuell ist nach der geplanten Restaurierung der Grabsteine und der Erneuerung des Eingangs eine unter Schutzstellung dort wieder wünschenswert.

In jüngster Zeit betreibt der Verein wieder intensiv Naturschutz mit Kindern und gemeinsam mit der Schule und dem Verein AGNUS-Jugend. Unser Vorstandsmitglied Sonja Güntner hatte sich 2015 als Thema mit den Kindern Amphibien ausgesucht und mit dem pensionierten Naturschützer und Experten Ernst Frey Demonstrationen von lebenden Tieren gezeigt. Diese Aktivität wurde allgemein sehr gelobt und viele Kinder waren begeistert. Das diesjährige Thema ist den Insekten gewidmet und Sonja Güntner hat im Garten des Heimatmuseums in der Durlacher Straße 30 ein Bienenvolk etabliert. Auch Hummeln sind jetzt dort zuhause.

Genau wie bei den anderen Arbeitsgruppen suchen wir auch in diesem Bereich immer wieder Helfer zur erfolgreichen Durchführung von unseren geplanten Aktivitäten.

 

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